Konzerte 2010

Wie in jeden Jahr gab es 2010 einige Weihnachtskonzerte. Eigentlich sind die Konzerte einander sehr ähnlich. Wir müssen schon zwei Stunden vor Konzertbeginn an den unterschiedlichsten Altersheimen oder Kirchen sein, um uns für eine Dreiviertelstunde einzusingen und dann für mehr als eine Stunde geistig auf das Konzert vorzubereiten, letztlich unterhalten sich alle und die einige toben herum. Kurz vor dem Konzert haben wir noch einige Schweigeminuten, um uns seelisch auf die Stücke vorzubereiten und um vom Toben runterzukommen. Dann geht es endlich los.

Erst bekommen die Knaben Kerzen in die Hand und bei Anfang des Orgelstücks geht auch schon der Aufzug los. Nach etwa sechs Liedern werden die Kerzen ausgepustet und nach hinten zum Tenor gegeben. Nach einem langen Orgelstück wird endlich wieder gesungen.

Dieses Jahr gab es aber nicht, wie üblich, zwei lange Orgelstücke, sondern bei unseren eigenen Konzerten hat Manuel Gera, der nach Herrn Kaisers Aussage größte Orgelimprovisator mindestens Norddeutschlands, die einzelnen Stücke frei übergeleitet und so entstand ein Gesamtkunstwerk ohne jede Gelegenheit zum Klatschen.

Insgesamt achtzehn Stücke, die von dem Gregorianischen Gesang «Salve Regina», das von Hermann von Reichenau komponiert wurde und über tausend Jahre alt ist, über alte Klassiker wie «Es ist ein Ros entsprungen», «O Jesulein süß» oder dem vermeintlich deutschem Weihnachtslied «O santissimo natale», auf deutsch «Oh du fröhliche», wurden gesungen. Aber es wurden auch anspruchsvollere und längere Stücke vorgetragen, wie von Heinrich Schütz «Meine Seele erhebt den Herren», oder auch in Deutschland weniger bekannte Stücke wie das englische Weihnachtslied «Once in Royal Davids’s City», bei dem die erste Strophe wunderbar von Aaron Hesse gesungen wurde. Das Repertoire war vielfältig, lange, kurze, laute, leise, deutsche, englische Stücke waren dabei. Nach dem Konzert treffen wir uns wieder im Aufenthaltsraum. Dieses Jahr waren die Konzerte ziemlich zufriedenstellend, da nicht so viele Fehler gemacht wurden. Herr Kaiser, der leider nie etwas zu den Konzerten sagt, schien auch zufrieden zu sein, in einer Email schrieb er: «Nach dem Konzertwochenende mit äußerst zufriedenen Grüßen», das hat uns alle schon gefreut. Konzerte sind zwar anstrengend, machen aber unglaublich viel Spaß, da man das, was man über Wochen und Monate einstudiert hat, endlich einem Publikum vortragen kann. Am Applaus sieht man, dass es sich gelohnt hat. Schauen wir mal, was die Zukunft bringt. Wenn hoffentlich noch mehr Knaben und Männer dazubekommen wird der Chor auf Dauer sicher noch mehr an Qualität zunehmen.