Die Probenwoche Potshausen

Es war kurz vor neun Uhr am Abreisetag an der Shell-Tankstelle-Dammtor. Die letzten Knaben verabschiedeten sich von ihren Eltern und alle freuten sich auf eine schöne Zeit in welcher man mithilfe der Freunde und der Proben, dem Alltag und den Eltern für knapp fünf Tage entfliehen konnte. Dieses Jahr sollte es nach Potshausen gehen.

Achten Sie auf Ihre Knaben! Achten Sie auf Ihre Knaben!

Ja, Potshausen – ein Ort dessen Existenz niemanden bewusst war, bis zu dem Zeitpunkt, als wir alle genau diesen Ort auf unserem Chorplan als Ziel der diesjährigen Probenfahrt feststellten. Die allgemeine Reaktion war – natürlich – eine ausführliche Recherche im Internet. Das Interessanteste was mit vereinten Kräften heraus zu finden war, war die Tatsache, dass es nichts herauszufinden gab – nicht unbedingt Motivierend.

Nichtsdestotrotz hatten wir uns vorgenommen, der Probenfahrt inklusive des Ortes positiv entgegen zu sehen, da es ja in so einem Ort mit mehr Kühen als Einwohnern um einiges leichter ist, sich auf das Proben und damit auf das Hauptanliegen der Probenfahrt zu konzentrieren.

Auf den ersten Blick stellte sich der Ort und die Herberge als genau das heraus, was wir seit geraumer Zeit vermuteten, doch bei genauerer Erkundung des großen Herbergengeländes konnten wir zu unserer Überraschung und allgemeinen Freude einen Fußballplatz, einen Pool und eine Kegelbahn zu den Dingen zählen, die wir von nun an in unseren Pausen als Zeitvertreib beanspruchten.

Zum Glück hielt uns keines der vielfältigen Freizeitangebote davon ab, ausreichen Proben zu können, so dass wir die Möglichkeit hatten, ein ganzes Stück mit unserem Repertoire voran zu kommen.

Es wurde hauptsächlich für die Sommerkonzerte «Ein Märchen aus alten Zeiten» geprobt,

was uns von Mendelssohn mit «Ruhetal» und Schuman mit «Zigeunerleben» über Dvořák mit «Goldne Fluren» bis Lindberg mit «Shall I Compare Thee» führte und für ein abwechslungsreiches Probenprogramm sorgte.

Aber auch außerhalb der Proben wurde uns nicht langweilig. Zusätzlich zu den eben genannten Freizeitbeschäftigungen wurde ein Fußballturnier und ein Ausflug in die nahegelegen Meyer Werft in Papenburg organisiert.

All diese Dinge, sowohl innerhalb der Proben als auch in den Pausen, führten zu einem sehr kurzweiligem Aufenthalt in Potshausen, das, wie wir feststellen konnten, zwar so klein, aber doch nicht so langweilig wie befürchtet war.

Und ich glaube ich kann für alle sprechen, da ich das schon die ganze Zeit tue, dass wir der Meinung sind, eine Probenwoche reiche für das nächste Jahr nicht, sondern es sollte mindestens zwei geben.