Weihnachten in England

«Janis, was hälst du von England?»

«Hmm, also für Essen und Wetter sind sie ja nicht gerade berühmt –»

«Ach stell dich nicht so an! Wir schicken dich da auch nicht hin, um Urlaub zu machen.»

So oder so ähnlich lief vor etwa einem Jahr das Gespräch in unserer Redaktion ab, in welchem klar wurde, dass die Synkope mal wieder keine Kosten und Mühen scheut um den Posten eines Auslandskorrespondenten zu besetzen.

Nun wurde entschieden, dass ich diesmal der Freiwillige sein darf, das letzte Mal hat es Per erwischt, und als Resultat dieses Beschlusses sitze ich nun an Weihnachten im sonnigen Enlgand – Achtung, Sarkasmus! – und versuche meine Erlebnisse zusammen zu fassen. Deutschland und England sind natürlich in vielen Punkten verschieden, jedoch fällt auf, dass England ähnlich wie Deutschland eine Reihe von Weihnachtsliedern zu besitzen scheint, die spätestens ab November jeden Tag, immer und immer wieder, gesungen werden. Erstaunlicher Weise taucht ein Name hierbei häufig auf.

David Willcocks ist besonders bekannt für seine Arrangements beliebter Weihnachtsliedern, welche er meist für A festival of Nine Lessons and Carols schrieb, welches unser Chor ja im Frühjahr auf CD aufnehmen wird. Er starb im September 2015, ist jedoch in England allgegenwärtig. Jedes Weihnachtskonzert in England wäre unvollständig ohne David Willcocks und wirklich jeder scheint seine Musik zu kennen.

Umso mehr habe ich mich natürlich darüber gefreut, dass ich ihn und seine Musik im Neuen Knabenchor Hamburg schon kennenlernen und singen konnte. Ich werde also, nach meinem Jahr als Auslandskorrespondent, zurück in Hamburg trotz alledem die schönen Carols von David Willcocks hören können, jedoch dann bei gutem Wetter.