Witta Pohls Trauerfeier

Am 4. April 2011 verstarb die Schauspielerin Witta Pohl. Die meisten kannten Sie als Vera Drombusch aus der ZDF-Familienserie «Diese Drombuschs». Im Neuen Knabenchor Hamburg wurde sie jedoch auch als Schirmherrin und Partnerin bei unseren Konzerten bekannt. Über viele Jahre las Witta Pohl weihnachtliche Geschichten und Gedichte im Rahmen unserer Weihnachtskonzerte in der Hauptkirche St. Jacobi. Dreimal flogen wir an einem Adventswochenende mit ihr nach München, wo wir in der Michaelskirche unser gemeinsames Weihnachtsprogramm dem bayerischen Publikum vortrugen. Der Erlös der Konzerte kam Witta Pohls Kinderluftbrücke zugute, mit der sie viele sehr erfolgreiche Hilfsaktionen in osteuropäischen Ländern durchführte.

Die langjährige Verbundenheit mit ihr warf die Idee auf, im Rahmen Ihrer Trauerfeier zu singen. Und so fanden sich am 15. April über zwanzig Männerstimmen zu einer Sonderprobe in der Aula der Fremdsprachenschule ein. Neben der momentanen Stammbesetzung des Männerchores, kamen auch noch acht ehemalige Sänger dazu. Und da Ulrich Kaiser am Tag der Trauerfeier nicht in Hamburg war, kam mir Ehre der Leitung zu. Gemeinsam probten wir «Beati mortui» von Felix Mendelssohn und «Wer nur den lieben Gott lässt walten» von Johann Sebastian Bach. Für mich als ehemaliger Sänger war es begeisternd zu erleben, wie exzellent ausgebildet die jungen Männerstimmen des Knabenchores sind. Und wie engagiert sie mitgemacht haben, auch wenn sie selbst wenig Bezug zu Witta Pohl hatten. Dazu dann noch die quirligen Ehemaligen, die ganz aufgeregt waren, einander nach langer Zeit einmal wiederzusehen.

Und so sangen wir am 18. April in der Hauptkirche St. Michaelis zu Ehren von Witta Pohl, unserer ehemaligen Schirmherrin. Es war eine bewegende Trauerfeier, sehr würdevoll, aber auch nicht kitschig. Und ich habe das Gefühl, dass wir mit unserem Singen einen guten Beitrag dazu geleistet haben. Christoph Schoener, Kirchenmusiker an St. Michaelis, lobte den Klang des Männerchores in höchsten Tönen, ein Kompliment, dass ich absolut unterstreichen und an Ulrich Kaiser weitergeben möchte.

Viele schöne Erinnerungen kamen in diesen Tagen auf, wahrscheinlich nicht nur bei mir. Auch wenn der Anlass unseres Zusammentreffens ein trauriger war, so war es für mich, als kurzfristiger Leiter des Ganzen, ein tolles und eindrucksvolles Erlebnis. Euch allen, die Ihr dabei wart, herzlichen Dank dafür, dass Ihr mitgemacht habt.