Wechstaben verbuchseln
Das Wechstaben-verbuchseln ist in Männerkreisen sehr verbreitet und hat in einem bestimmten Fall, aus rechtlichen Gründen können wir keine Namen nennen, zu einem krankhaften verbuchseln geführt.
Wechstaben verbuchseln, das; vergleiche Drehben versilen oder Bentauschsilwort, ist –
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Eine bestimmte Art der Wortarbeit – es handelt sich bei der Wechstaben-verbuchselung, wie häufig irrtümlich angenommen wird, mitnichten um ein bloßes Wortspiel – bei der in der normalen Ausprägung entweder einzelne Buchstaben, zumeist die Anfangsbuchstaben oder gar ganze Silben zweier getrennter Wörter oder eines aus zwei Wörtern zusammengesetzten Wortes vertauscht werden, um einen humoristischen Effekt zu erzielen. Es ist dabei nicht unbedingt nötig, dass die Verbuchselung zu einem sinnvollen Wortgebilde führt, ein lustiges Klangbild ist ein ebenso gerechtfertigter und gleichwertiger Anlass für eine Verbuchselung. Folgende Beispiele folgen dem klassischen Muster der Wechstabenverbuchselung:
«Norbert unser Leisereiter»
«Schwere Zungenentlündung»
«Lach, Lach hite das scheuende Grinsal! Astete von Hüpf zu Hüpf und schwanzte seinen Kniff ein.»
Es exisiteren aber auch die Formen des Multiverbuchslers über drei oder mehr Wörter oder der solipsistische Autoverbuchsler, der nur die Wechstaben eines einzelnen Worts verbuchselt. In seiner höchsten künstlerischen Form bildet sich der einfache Verbuchsler zu einem Schüttelreim aus, indem die verbuchselten Wechstaben einen echten Sinn ergeben und zu den betroffenen ursprünglichen Wörtern naturgemäß einen Reim bilden:
«Er schüttelte die Klapperschlang’, bis ihr Geklapper schlapper klang.»
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Unter Wechstaben-Verbuchseln versteht man des Weiteren auch eine bestimmte Lebenseinstellung. Der Verbuchselnde hat sich zur Aufgabe gemacht, durch das Verbuchseln von Wechstaben das eigene Lebensgefühl, sowie das seiner Mitmenschen, zu steigern. Häufig treten hier neben der einfache Verbuchselung zur Effektsteigerung auch Tendenzen zu anderen Wortarbeiten auf, zum Beispiel sind unter Verbuchslern viele Fälle der leichten Paronomasie verbreitet. In den letzten Jahren ist eine wahre Bewegung entstanden, die sich zum Teil auch in verschiedenen Organisationsformen niederschlägt. So heißt es in der Satzung des größten deutschen Wechstabenverbuchsler-Vereins «Hieblaber der Druchbabensteher vE»:
«Paragraph Eins. Strir weben hit Milfe der Wervendung des Druchbabenstehers die fröhtale Tolichkeit an, jedoch eine durchweise Teildringung der Schegellsaft mit mitmachenden Mitlachern wäre Schlauch nicht echt.»
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Manchmal wird auch die krankhafte Entartung des Wechstabenverbuchselns der zweiten Bedeutung als eine solche bezeichnet.
Die Verbuchselung tritt zunächst in einzelnen Schüben auf, deren zeitlicher Abstand immer weiter abnimmt. Im schwersten Stadium kommt es zu einer andauernden Verbuchselung. Während eines Wechstabenverbuchselungsanfalls ist der unter Wechstaben-verbuchselung leidende Verbuchselnde nicht mehr in der Lage, die Verbuchselung zu kontrollieren und verbuchselt schamlos alle Wechstaben, die ihm in die Quere kommen.
Es kommt zu Realitätsverlust, so dass der Kranke nicht mehr in der Lage ist, die Unangemessenheit seines Verhaltens zu realisieren. Der Verbuchsler ist dann völlig verstört, wenn der Ausdruck des «Berzlichen Heileids» nur auf Entsetzen stößt oder dass das Ansinnen des Verliebten, der der Angebeteten bei Kerzenschein zuflüstert: «Ich schiebe dich, mein Latz! Hass uns Leiraten!», schroff zurückgewiesen wird.
Als Nebeneffekte entarten auch andere Wortarbeiten und dem Kranken widerfährt das Schlimmste des Schlimmsten, so entwickelt sich eine zuvor angelegte Paronomasie häufig zu einem paronomastischen Intensitätsgenitiv.
Der Krankhafte Wechstabenverbuchsler muss mit extremen Unverständnis seiner Mitmenschen und in besonders schweren Fällen mit der totalen Desozialisation leben. In den 1990er Jahren entstand im Rahmen des Gesellschaftsmagazins «RTL Samstag Nacht» eine ambitionierte Reality-Soap über eine Wohngemeinschaft von krankhaften Wechstabenverbuchslern mit Namen «Kentucky schreit Ficken», die das bedrückende und bis dato tabuisierte Thema sozialkritisch aufarbeitete und das grausame Schicksal der leidenden Verbuchsler in den Fokus der Gesellschaft rückte.
