Abfahrt aus Lankau
Der Tag verlief am Morgen recht ungemütlich, da wir früher als sonst aus den Federn mussten. Nach unendlichem Leiden hatten wir es endlich geschafft aus den Betten zu kriechen und im Halbschlaf zum Frühstück zu erscheinen wo wir auf Gleichgesinnte trafen. Bis auf diesen Zwischenfall, verliefen das Frühstück und die Probe halbwegs in Ordnung. Bis zur Pause, denn dann spielte man Räuber und Gendarm. Einzelheiten werden mit Rücksicht auf die Eltern nicht erwähnt!
Danach fuhren wir Richtung Hannover – ohne die Männer, hi, hi. Nach ungefähr zwei Stunden kamen wir in Hannover an, wo wir mit Freuden unsere Zimmer besichtigten. Wir fanden brauchbare Sachen, einen großen Fernseher, ein schönes Bad, den einzigen Balkon vom Chor, sowie unbrauchbare Sachen, Slip-Einlagen und eine Wolldecke, was gar nicht gut war, weil mein Zimmerpartner Allergiker ist. Nach einem Essen in der Kantine vom NDR hatten wir die erste Probe mit dem großen Chor.
Das Solo von Frans, welches «very wunderbar» war, Zitat vom englischen Dirigenten, franste sich am Ende endgültig aus durch heulen der Frauen und klatschen der Männer aus. Nach der Probe aßen wir abermals in der Kantine vom NDR, wobei Herr Kaiser leider etwas zu kurz kam, da es etliche Sorten von Wurst gab, aber für Vegetarier wie ihm nur Käse abfiel. Nach diesem ereignisreichen Tag konnten wir uns durch den Luxus des Viersternehotels verwöhnen lassen und uns darüber freuen ordentlich spät ins Bett zu gehen, in der Gewissheit, morgen nicht so früh aufstehen zu müssen.