Die Auferstehung
Wie bei vielen großen und weltverändernden Erfindungen und Entdeckungen der Menschheit spielen auch bei der Auferstehung der Synkope die äußeren Umstände und der Zufall eine besondere Rolle –
Aber fangen wir vorne an. Im Oktober 2009 unternahmen wir eine Konzertreise nach Rom, die wohl medial meist begleiteste Konzertreise des Chores. «Knabenchor singt vor Papst» war nur eine der Überschriften der regionalen und überregionalen Zeitungen, das Ganze laut der Printmedien selbstverständlich verbunden mit einer Privataudienz beim Papst und mit unserem Chorleiter, damals sechsundzwanzig Jahre alt.
Eingebettet in diese Konzertreise war auch ein Auftritt in Hamburg kurz danach im katholischen St. Marien Dom. Dieser Auftritt fand an einem Sonntag statt, in der Nacht zuvor wurden die Uhren auf Winterzeit umgestellt. Da ich dort noch nie gesungen hatte fuhr ich besonders früh von zuhause los. Als ich vor der Kirche stand stellte ich fest, dass ich fünfundvierzig Minuten zu früh da war. Doch ich war nicht alleine. Vor der Kirche stand Alexander Berkowitz. Er war in heller Aufregung, denn er glaubte zu spät zu sein und fand den Chor nicht. Ich erklärte ihm, er sei zu früh und erzählte, dass doch die Uhren in der Nacht umgestellt wurde. Während unseres Gespräches kam Joel Meyer-Hamme dazu und wir entschlossen uns dazu in ein Café zu gehen, Alexander hatte noch nicht gefrühstückt.
Wir saßen also dort im Café und unterhielten uns über die Romreise, als ich mich an meine erste Konzertreise mit dem Chor erinnerte, genauer gesagt an die Situation im Bus, als Marc Fahning Sänger für Tagebucheinträge in der Synkope suchte, die allerdings nie erschienen. Ich fragte Alexander, warum denn seit der ersten Synkope keine weitere erschienen sei. Und wie Alexander so ist sagte gerade heraus: «Wenn du eine Synkope haben willst, dann mach du das doch!» Zuerst habe ich neingesagt. Doch irgendwie lies mich dieser Gedanke nicht los. Langsam wurde mir klar, dass man Dinge nur erreichen kann, wenn man sich engagiert und dass ich, wenn ich eine Synkope haben wollte, selbst etwas dafür tun musste. Als ich Joel davon erzählte, war er begeistert und auch Per Jörling wurde schnell Mitglied der neuen Redaktion.
Doch die wirkliche Arbeit fing jetzt erst an. Als erstes mussten wir uns darüber verständigen, was für ein Format die neue Chorzeitung haben sollte. Wann sollte sie erscheinen? Wer hat welche Aufgaben in der Redaktion? Wie soll die neue Chorzeitung aussehen? Viele Fragen gab es zu beantworten, was wir vor allem auf dem folgenden Probenwochenende im Sunderhof taten. Unsere erste Ausgabe, die zweite der Synkope, erschien dann am Neujahrsempfang im Jahr 2010. Zwar war noch nicht alles perfekt, aber wir waren und sind immernoch stolz auf diese Ausgabe.
Heute ist die Sykope fester Bestandteil des Chores und der Chorgemeinschaft. Sie ist nicht mehr wegzudenken und es gibt viele Leser, die sich auf jede Ausgabe freuen. Das Beispiel der Synkope zeigt: Wenn Dir etwas wichtig ist, solltest Du nicht darauf warten, dass andere etwas tun, sondern es selbst anpacken, Dich selbst engagieren. Im Namen der Redaktion möchte ich mich bei Ihnen und Euch bedanken, die die Synkope lesen und wertschätzen. Ich möchte mich bei allen bedanken, die sich für die Synkope eingesetzt und für sie geschrieben haben. Auf viele weitere Ausgaben der Synkope!