Madrigal. Musikalisch gesehen

Madrigale hatten ihre Blütezeit zwischen den Jahren 1520 und 1620, überwiegend in Italien. Die für Madrigale bekanntesten Städte in Italien waren: Venedig, Ferrara, Mailand, Bologna, Florenz und Neapel. Aber nicht nur in Italien war das Madrigal bekannt. Mit der Zeit breitete es sich in ganz Europa aus und war besonders beliebt an königlichen Höfen.

Wissenswertes

Schon und gut denken Sie sich jetzt? Und trotzdem keinen Schimmer worum es sich bei einem Madrigal handelt? Keine Sorge!

Beim Madrigal handelt es sich um eine Liedform. Das besondere an dieser Liedform ist, dass es sich um die Vertonung hochangesehener italienischer Dichtung handelt. Bei den Kompositionen handelt es sich um vier- bis sechsstimmige Musikstücke in einem kammermusikalischen Rahmen. Bekannt sind Madrigale ebenfalls für ihre häufigen Dissonanzen, Misklänge oder Misharmonien und ihre Chromatik, der Benutzung von Halbtonschritten. Folglich haben die Stücke meist eine eigenwillige Harmonik. Außerdem wurden Begleitinstrumente stimmlich imitiert, wie beim A capella-Gesang. Inhaltlich ging es in Madrigalen um weltliche Dinge und das alltägliche Leben. Themen waren nicht selten die Liebe oder die Natur. Um die Musik für jeden zugängig zu machen, wurden die Stücke in der Muttersprache des jeweiligen Landes verfasst und nicht auf Latein.

Komponisten

Zu den bekanntesten Komponisten von Madrigalen zählen Orlando di Lasso, Andrea Gabrieli, Giovanni Pierluigi da Palestrina und Philip de Monte. In Deutschland heißen die Populärsten Komponisten Hans Leo Hassler, Johann Hermann Schein und zeitweise Heinrich Schütz.