Magdeburg und Leipzig. Reisetagebuch

Mittwoch, 26. Oktober 2016

Filippo

Es war die zweite Woche der Oktoberferien, da stand mir und dem Neuen Knabenchor Hamburg eine ganz besondere Reise vor. Wir trafen uns um elf Uhr am Dammtor. Dort wartete schon der Bus auf uns. Als schließlich alle eingetroffen waren, ging es los. Unser Reiseziel war Magdeburg. Dort sollten wir den Magdeburger Knabenchor kennenlernen und mit ihm ein Konzert singen. Aber nun zurück zu uns.

Es ging also los und man merkte, es lag Spannung in der Luft, da wir die Magdeburger in nicht weniger als acht Stunden zu sehen bekommen würden. Die Reise, die vier Stunden dauerte, lief wie geschmiert.

Traditionelles singen im BusTraditionelles Singen im Bus

Nach ungefähr zwei Stunden legten wir eine kleine Pause ein. Anschließend fuhren wir weiter und nach einer gefühlten Stunde, es waren in Wirklichkeit zwei Stunden, hatten wir unser Ziel erreicht. Wir wurden freudig empfangen und unternahmen sogleich eine kleine Stadttour.

Wir waren bei der Grünen Zitadelle von Magdeburg und im Magdeburger Dom. Natürlich sangen wir zwischendurch und so ging es den ganzen Nachmittag weiter. Manchmal machten wir Fotos, zum Beispiel vor dem Dom. Schließlich kam am Ende die Zeit für die Gastfamilien. Wir wurden alle zugeteilt und gingen nacheinander zu unseren Unterkünften.

Donnerstag, 27. Oktober 2016

Lorenz

Am Morgen trafen wir uns im Gemeindehaus und fuhren mit der Straßenbahn zum Elbauenpark, in dem der Jahrtausendturm steht. Der Jahrtausendturm ist ein riesiger Turm aus Holz, in dem sich ein Museum befindet, das die Zeitgeschichte widerspiegelt. Dort waren wir den Vormittag über, es hat sehr viel Spaß gemacht.

Papierflieger fliegen vom
JahrtausendturmPapierflieger fliegen lassen vom Jahrtausendturm

Danach wurden einige von den Gasteltern abgeholt und die anderen gingen zu einem Jugendtreff, in dem es ein kleines Kino gab. Wir guckten Rico, Oscar und das Diebstahlschwein. Der Film war sehr witzig. Als er zu Ende war gingen wir zur Nikolaikirche und trafen uns dort mit dem Magdeburger Knabenchor. Nach der Generalprobe sangen wir ein gutbesuchtes, schönes Konzert. Als wir nach dem Konzert alle müde waren, wurden wir von den Gasteltern abgeholt.

Freitag, 28. Oktober 2016

Joachim

Wir trafen uns um halb neun am Hotel Ratswaage in Magdeburg zur Abfahrt nach Leipzig. Zeitgleich mit uns fuhren auch die Handballprofis vom THW Kiel ab. Einige Knaben wollten sich Autogramme holen, aber da kam schon unser Bus. Die Fahrt verging recht schnell. Die Fahrtzeit nutzten wir, um noch das kleine Gastgeschenk für unsere Gastfamilien in Leipzig zu basteln. Es war eine Karte mit Fotos von uns, auf der wir uns bei den Gastfamilien bedankten.

Als wir dann um elf Uhr in Leipzig ankamen, stand als erstes der Besuch des Mendelssohnhauses auf dem Programm. Wir wurden in eine Knabengruppe und eine Männergruppe aufgeteilt. Im Mendelssohnhaus hat Felix Mendelssohn-Bartholdy wirklich gelebt. Am meisten gefiel mir die erhaltene Holztreppe. Am Ende der Führung sangen wir Verleih uns Frieden von Mendelssohn.

Danach sind wir in die Gewandhauskantine zum Essen gegangen. Daneben hat der MDR ein riesiges Hochhaus mit sehr vielen Stockwerken. Darin probten wir im Anschluss gemeinsam mit dem MDR-Kinderchor. Für die Pause hatten die Kinder vom MDR ein Buffet vorbereitet. Nach der Probe wurden wir in die Gastfamilien aufgeteilt.

Samstag, 29. Oktober 2016

Armin

In Leipzig habe ich mit Ariel zusammen bei Jakob übernachtet. Am Samstag haben wir uns früh gegen halb zwölf beim MDR-Turm getroffen und dann wurden gleich die Gruppen für die Rallye eingeteilt. Es gab sehr viele verschiedene Stationen. Herr Kaiser hat uns dreiundzwanzig verschiedene Fakten über eine Kirche erzählt, die wir dann innerhalb von vier Minuten wiederholen mussten wobei jede Person nur drei Sachen sagen durfte.

Eine Station der Rallye: Welcher Knabe ist hier abgebildet? Leoni
AdlerEine Station der Rallye: Welcher Knabe ist hier abgebildet? Leoni Adler

In meiner Gruppe waren Josie, Jasmin und Carlo vom MDR und Benedikt und Alexander von uns. Zum Glück hatten wir die Mädchen dabei, die haben am meisten gewusst, wenn ich mal ehrlich bin. Aber es hat trotzdem viel Spaß gemacht. Gegen halb vier sind wir zum Essen in eine unterirdische Gaststätte gegangen. Gerüchten zufolge soll Angela Merkel als Studentin daran mitgebaut haben. Deshalb durfte sie da später verbilligt essen und trinken. Ob das stimmt?

Nach dem Essen haben wir ein kleines Spiel gespielt. Jeder Chor stellte sich an eine gut besuchte Stelle in der Innenstadt und sang zwanzig Minuten. Gewonnen hat der Chor, der am meisten Geld für das singen bekommt. Wir haben das Geld sofort danach ausgezählt und es war sehr viel. Deshalb haben wir es sofort investiert und sind alle Eisessen gegangen. Nach dieser Stärkung sind wir dann mit der Straßenbahn zum Völkerschlachtdenkmal gefahren. Da haben wir erst unten gesungen und sind dann die vielen Treppenstufen hinauf gestiegen. Die Aussicht war super!

Sonntag, 30. Oktober 2016

Anton

Am Sonntag wachte ich erst einmal ganz normal auf. Ich zog mich an und ging in die Küche. Ich war gerade dabei, das Rührei zu machen, da kriegte meine Gastmutter eine Nachricht von dem Vater einer Sängerin im MDR-Kinderchor. Darin stand, dass sich das Mädchen in der Nacht das Leben genommen hatte. Auch Herr Kaiser, der Leiter des MDR-Kinderchores, hat diese Nachricht bekommen. Meine Gastmutter holte als erstes die Jungs aus unserem Chor ab, die bei Ihr geschlafen hatten. Meine Gastschwester war die beste Freundin des Mädchens und fing natürlich an zu weinen. Als wir dann gefrühstückt hatten, fuhren wir zum Chor.

Die Chöre wurden getrennt über den Todesfall unterrichtet. Danach sprachen wir darüber, wie der Tag jetzt weiter gehen sollte. Natürlich fingen die ersten an zu weinen, weil sie das so schlimm fanden. Ich war erstmal sehr geschockt und habe mich gefragt, ob das wirklich passiert ist. Da sie erst zwölf Jahre alt war, war es für mich noch schlimmer, und für andere bestimmt auch. Ich fragte mich, warum das passiert war. Beide Chöre gingen in die Kirche, wo eigentlich unser Konzert stattfinden sollte. Ich schaute mich um und war traurig, dass wir das Konzert abgesagt hatten, fand es aber auch gut. Wir setzten uns auf die Bänke und manche fingen an zu weinen. Dann kam der Pastor der Kirche und redete ein bisschen über den Tod und sprach uns Mut zu.

Danach kam unser Bus etwas früher als geplant und fuhr uns mit einer Pause sicher nach Hamburg, wo die Eltern auf uns warteten.

Ich wünsche Ihr ein schönes Leben im Himmel.

Ausblick

Jan Lämke

Verständlicherweise überschattete der Sonntag unsere Chorbegegnung mit dem MDR-Kinderchor. Um jedoch diesen Besuch mit einem fröhlichen Ereignis und einem Konzert zu beenden, wünschen sich die Sänger beider Chöre ein baldiges Wiedersehen in Leipzig. Um diesen Wunsch zu verwirklichen sprechen wir bereits über Termine.