Henry und Daniel Purcell
Komponisten Folge 5
Henry Purcell, Porträt John Clostermann, 1660–1711, zugeschrieben. National Portrait Gallery, London; Wikimedia. Porträt eines Unbekannten Mannes, ehemals als Bildnis Daniel Purcells angesehen. National Portrait Gallery, London; Wikimedia.
Henry Purcell, geboren am 10. September 1659 in Westminster, galt und gilt immer noch als bedeutendster englischer Komponist und wurde daher mit dem Ehrentitel Orpheus britannicus gewürdigt.
Daniel Purcell, geboren um 1664, war ebenfalls ein englischer Komponist, allerdings weniger berühmt. Man weiß leider nicht, ob die beiden Brüder waren oder nur Cousins.
Henry Purcell war der Sohn eines Mitglieds der Chapel Royal, der Sängerkapelle Karls II.
Daniel Purcell wird 1676 ebenfalls als Sänger der Chapel Royal erwähnt. Er komponierte Schauspielmusik zu mehr als vierzig Bühnenwerken, unter anderem von John Dryden, Thomas d’Urfey und Colley Cibber.
Henry Purcell erhielt seine Ausbildung als Chorknabe bei Pellan Humfrey. Nach dessen Tod setzte er seine Ausbildung bei John Blow fort. 1676 übernahm er bereits mit siebzehn Jahren das Organistenamt an der Westminster Abbey.
Daniel hingegen wurde erst mit vierundzwanzig Jahren Organist am Magdalen College an der Universität Oxford und komponierte dort Anthems und eine Ode für den Cäcilientag.
1713 wurde Daniel Organist an der Kirche St. Andrew’s, Holborn, London. Daniel’s einzig bekanntes geistliches Werk ist das Magnificat & Nunc dimittis in E minor, welches wir letztes Jahr im Chor gesungen haben.
Auch Henry hat ein Magnificat geschrieben, aber ob er noch weitere geistliche Stücke geschrieben hat, weiß ich leider nicht. Doch er hat viele weitere Werke geschrieben: einige davon sind Te Deum und Jubilate, die für den Cäcilientag des Jahres 1694 entstanden – es handelt sich hier um das erste Te Deum mit Orchesterbegleitung – oder ein Anthem für die Trauerfeier der Königin Maria II. von England. 1682 wurde Henry als Organist der Chapel Royal angestellt. Diese Stelle hielt er gleichzeitig mit seiner Stelle als Organist der Westminster Abbey inne.
Zu Daniels weiteren Kompositionen gehören sechs Kantaten, höfische Oden – beispielsweise 1697: Welcome Song for William III: The loud-tungu’d war – elf Solohymnen und einige Instrumentalwerke. Daniel Purcell starb im Jahre 1717, mit ungefähr dreiundfünfzig Jahren und ist am 26. November in London begraben worden.
Henry Purcell starb am 21. November 1695 in Westminster, auf dem Zenit seines Schaffens, gerade mal Mitte dreißig. Er wurde in der Westminster Abbey neben der Orgel begraben. Auf seinem Grabstein steht: «Here lyes Henry Purcell Esq, who left this life and is gone to that bleßed place were only his harmony can be excelled.»